Bergmolch in meinem Teich

heute habe ich große Augen gemacht! Als ich bei meiner Teichreinigung plötzlich, zwischen Schlamm, Algen und modrigen Blättern, einen Bergmolch - in seinem glänzenden blauen Gewand - durchzogen mit Punkten und Streifen - erblickte. Wie schön! Er hat den Weg zurück von seinem Winterquartier in meinen kleinen Teich gefunden! Wo er wohl gewesen ist die ganze Zeit? Ich deute sein Erscheinen jetzt mal als unumstößliches Frühlingzeichen😍 - kann er doch als sauerstoffabhängiges Reptil unter einer geschlossenen Eisdecke nicht überleben.

Ich erinnerte mich bei seinem Anblick an eine Geschichte aus meiner Kindheit – als ich im Alter von 10, 11 – ein Glas mit Bergmolchen mit in den Biologieunterricht gebracht habe! Dabei waren neben den ausgewachsenen Exemplaren auch Molchlarven bzw. kleine Jungmolche enthalten, die ich am Tag zuvor mit meinem Vater aus einem Tümpel im Wald gefischt hatte.

Zu meinem großen Erstaunen waren über Nacht anscheinend 2,3 Jungmolche ihrem gläsernen Gefängnis entkommen?! Wie konnte das sein? Und warum nur die Kleinen?

Des Rätsels Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Mit Entsetzen spielte sich folgendes Drama vor meine Augen ab: Das Molchmännchen, das väterlich direkt neben seinem vermeintlichen Babymolch am Grunde des Glases platzgenommen hatte, sperrte plötzlich und unerwartet sein Maul auf und saugte – verbunden mit einer energischen Kopfbewegung – seine eigene Nachkommenschaft in seinen Schlund! Unfassbar… wie erstarrt saß ich vor dem Glas! Konnte es immer noch nicht glauben! Alles ging so schnell!

Wie ich später erst „gelernt“ habe, ist der Kannibalismus bei Reptilen doch häufiger anzutreffen und macht auch vor so harmlos und friedsam wirkenden Bergmolchen leider nicht halt.

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